FARE Action Weeks und Fussball-Kulturtage NRW 2019 in Duisburg
VORAB: In der Liebfrauenkirche ist es sehr kalt, zieht euch also bitte warm an!
- – PODIUMSDISKUSSION
»Fussball, Vielfalt und Antidiskriminierung«
Erst vor wenigen Wochen sorgte ein bekannter Fussballfunktionär mit diskriminierenden Aussagen für Schlagzeilen. Über seine weitere Funktion im Verein wurde laut diskutiert und Fans positionierten sich deutlich zu diesem Thema. Fanprojekte, Fans und Verbände arbeiten schon viele Jahre im Antidiskriminierungsbereich, engagieren sich gesellschaftspolitisch und positionieren sich zum Teil deutlich.
Welche Verantwortung tragen Fussballvereine, wenn es um Gesellschaft und Antidiskriminierung geht? Welche positiven Beispiele und Projekte gibt es? Auf welche Grenzen stoßen die Vereine? Welche Erwartungen haben Fans, Politik und Wissenschaft an die Verbände?
Diesen Fragen möchten wir in einer Podiumsdiskussion im Rahmen der FARE Action Weeks 2019 nachgehen und mit unseren Gästen Anna Horstmann (RUB, Awareness Konzepte), Ingo Wald (MSV Duisburg), Rainer Bischoff (Vorsitzender Stadtsportbund Duisburg), Daniel Lörcher (Borussia Dortmund) und Patrick Arnold (Landesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte NRW) gemeinsam diskutieren, die Moderation übernimmt Ronny Blaschke (Journalist, Referent, Moderator).
Dienstag, 15.10. ab 15:00 Uhr:
Wanderausstellung »Flucht, Migration und Fussball« vom Kölner Fanprojekt
Podiumsdiskussion um 19:02 Uhr
Der Fussball wäre ohne Migration nicht denkbar – der Sport hat sich einst von England aus verbreitet. Vor mehr als 100 Jahren gründeten Einwanderer Vereine in der ganzen Welt, später verstärkten sie Klubs und Nationalteams ihrer neuen Heimat. Auch viele der Männer und Frauen, die heute in Deutschland Fussball spielen, haben Fluchterfahrungen gemacht. Die vom Kölner Fanprojekt konzipierte Wanderausstellung »Flucht, Migration und Fussball« erzählt die Geschichte dieser Verbindung von Fussball und Migration. Die Ausstellung bietet Einblicke in ihre Biografien, doch sie beleuchtet das Thema Flucht auch allgemeiner: Was sind die Gründe, warum Menschen fliehen? Auf welchen Wegen kommen sie nach Europa? Die Umstände von Flucht werden ebenso thematisiert wie die Bedingungen in den Herkunftsländern.
Die Wanderausstellung zeigt Aspekte der Themen Flucht und Migration im Zusammenhang des Fussballs. Ausgangspunkt war, dass das Thema Flüchtlinge medial hauptsächlich mit negativ konnotierten Begriffen wie »Wellen«, »Strom« oder allgemein als »Problem« beschrieben wird. Dabei werden die Geflüchteten entweder pauschal kriminalisiert oder als Opfer dargestellt. Als handelnde Akteure hingegen werden sie kaum wahrgenommen und selten geht es um Individuen mit jeweils persönlichen Lebensgeschichten. Das Kölner Fanprojekt hat gemeinsam mit Geflüchteten eine Ausstellung entwickelt, in der Hintergrundinformationen zum Thema Flucht und Asyl dargestellt werden.
Der Eintritt ist wie immer frei.
- – FILMVORFÜHRUNG
Istanbul United
2013 beginnen innerhalb der Türkei schwere politische Umwälzungen, die bis heute andauern. Der bis dato als prowestlicher Reformer bezeichnete Ministerpräsident Recep Erdogan beginnt damit, die Türkei zunehmend autoritärer umzuformen und lässt die Proteste gegen seine Regierung brutal angreifen. Insbesondere am Taksim-Platz in Istanbul, von wo die später landesweiten Proteste ausgehen, kommt es zu schweren Kämpfen zwischen Demonstranten und Polizisten. Ähnlich wie im arabischen Frühling sind die Demonstranten dabei auf die Kampferfahrung der Fußballfans angewiesen und in Istanbul finden Fans der »drei Großen« – Besiktas, Gala und Fener – am Taksim-Platz zusammen, um die Demokratie zu verteidigen.
Drei Fanszenen, die bis dato nur eins verband: Ihr unbändiger Hass aufeinander, der sich immer wieder in schweren Ausschreitungen mit vielen Verletzten und auch Toten äußerte.
Der Film »Istanbul United« begleitet die Fans ins Stadion und bei den Protesten, lässt sie zu Wort kommen und kommentiert nur wenig. Was bleibt ist ein ungeschliffener Einblick in das Istanbul des Jahres 2013, dem Startschuss der Erdoganischen Entdemokratisierungsbemühungen in der Türkei.
Der Eintritt ist wie immer frei.
- – FILMVORFÜHRUNG
Die Bierbrauer von Quilmes
Die Stadt Quilmes liegt 20km südlich von Buenos Aires und ist vor allem durch ihre weltberühmte Brauerei bekannt. Der dort ansässige Fußballklub Quilmes Atlético Club (QAC) wurde 1887 gegründet und ist somit der älteste Fußballverein in Argentinien.
Heute gilt der QAC wie unser MSV Duisburg als »Fahrstuhlmannschaft«, doch trotz der sportlichen Misere denkt die Anhängerschaft nicht ans Aufgeben. Mit Fahnen, Trommeln und Stimmgewalt verwandeln sie die Kurve Woche für Woche in ein Tollhaus. Im Film erzählen die Fans – die sogenannten Cerveceros (Bierbrauer) – über Leidenschaft und Liebe zu ihrem Klub und lassen den Zuschauer tief in die Seelenwelt des argentinischen Fußballs eintauchen.
Der Eintritt ist wie immer frei.
WIR FREUEN UNS AUF EUCH! ERZÄHLT ALLEN DAVON UND BRINGT EURE FREUND*INNEN MIT!